In der ersten Folge des Podcasts reflektieren die Kunsthistorikerinnen Astrid Mania und Bettina Uppenkamp die Sichtbarkeit und Repräsentation feministischer Kunst seit ihren Anfängen in den 1960/70er Jahren bis heute. Einiges hat sich zum Positiven verändert: Im Ausstellungswesen, in der Kunstgeschichte und in den Debatten. Dennoch herrscht weiterhin ein Mangel an Orten, an denen spezifisch feministische Themen in der Kunst diskutiert werden. Die gute Nachricht ist: Es muss nicht so bleiben, wie es ist.
"See U th3re - Dialoge zwischen Fenstern" ist eine fünfteilige Ausstellungs- und Podcast- Reihe und ein Kooperationsprojekt zwischen den KVHBF Vitrinen im Bahnhof Hamburg-Harburg und "It takes place between glass and windows" einem Projekt von Anne Meerpohl in der Vitrine im Eingangsbereich der HFBK Hamburg.
In fünf dialogischen Ausstellungen treffen zehn künstlerische Positionen nicht nur aufeinander sondern auch auf die jeweiligen Eigenschaften der Ausstellungsorte. Am Anfang stand ein Open Call, der danach fragte, die Vitrinen und die ihnen eingeschriebene Logik von Repräsentation und Sichtbarkeit in Hinblick auf Feminismus, Care und Freundschaft zu hinterfragen, herauszufordern und umzudenken. Zehn künstlerische Positionen wurden darauf hin zu einem Speed-Dating eingeladen, während welchem sich die Paare bildeten, die nun jeweils zusammen ausstellen.
Die Vitrinen, mit denen wir arbeiten, repräsentieren, trotz ihrer derzeitigen Nutzung als Ausstellungsräume, gemeinhin Inhalte, die weder feministisch sind, noch von Care und Freundschaft zeugen. Sie reproduzieren bestimmte (stereotype) Körper- und Künstler*innenbilder, Identitätsvorstellungen, Arbeits- und Gemeinschaftsbilder. Wie und welche Art von Präsenz können wir uns in den Vitrinen verleihen, die nicht denselben Logiken folgt? Welchen Referenzrahmen können und müssen wir uns also selber schaffen? Welche Transformationsprozesse können wir dabei anstoßen, welchen können wir folgen? Indem die Künstler*innen die Vitrinen mit ihren Perspektiven auf diese Fragestellungen besetzen, sind diese buchstäblich Schaufenster in eine Zukunft, getragen von der Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderungen, einer Sehnsucht nach Wandel, nach künstlerischen Allianzen.
Durch Glas, hinter Fenstern, zwischen Vitrinen entstehen Beziehungen zueinander.
Begleitet werden die fünf Ausstellungen von fünf Podcast-Folgen, die die Distanz zwischen der HFBK und dem Kunstverein Harburger Bahnhof (ÖPNV U3 und S3 ca. 30 Minuten) überbrücken und die thematischen Inhalte Sichtbarkeit, Freundschaft, Feminismus, Organisation und Care weiter vertiefen.
Mehr Informationen:
www.hfbk-hamburg.de/de/aktuelles/see-U-th3re/
kvhbf.de/program/=vitrinen/30…ge-zwischen-fenstern